Hinter der Einfriedung verbirgt sich der jüdische Friedhof, mit 2.500 Grabstätten noch heute einer der größten erhaltenen jüdischen Friedhöfe in Deutschland.
Der jüdische Friedhof in Rödelsee wurde im
15. Jahrhundert angelegt. Er wird bereits 1432 und wiederum 1526 erwähnt, 1602 wird der Bau der Mauer und eines Taharahauses genehmigt. Der Rödelseer Friedhof war zentrale Begräbnisstätte mehrerer umliegender jüdischer Gemeinden, darunter Großlangheim, Hüttenheim, Kitzingen, Mainbernheim, Mainstockheim und Marktbreit. Er ist mit einer Fläche von knapp 2 Hektar und über 2.500 Grabsteinen einer der größten
jüdischen Friedhöfe in Bayern.
Aufgrund mehrerer Erweiterungen (1614, 19. Jahrhundert) ist der Friedhof in fünf Gräberfelder gegliedert. Links vom Eingang liegt der jüngere Teil aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Bereits vor und in der NS-Zeit wurde der Friedhof mehrfach geschändet (1929, 1932, 1936). Beim Novemberpogrom 1938 ging das Taharahaus in Flammen auf, die Ruine wurde 1950 abgerissen. Der Waschstein aus dem Taharahaus wurde 1950 als Gedenkstein aufgestellt; er fiel 1981 jedoch ebenfalls einer Zerstörung zum Opfer. Seit 1983 erinnert ein neuer Gedenkstein an die in der NS-Zeit umgekommenen Juden aus Rödelsee und Umgebung.
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