Weingut Melber
Michael Melber hat im Juli 2023 den elterlichen Weinbaubetrieb übernommen. Da sein Vater auch Michael heißt, bleibt der Name des Weingutes unverändert. Die Eltern sind nach wie vor im Betrieb involviert, weiterhin werden noch vier Teilzeitkräfte beschäftigt.
Tradition verpflichtet – im Keller befindet sich noch eine Flasche deren Etikett auf die Abfüllung im Jahr 1950 verweist, so lange gibt es das Weingut also mindestens schon. Es bestehen Weinberge, deren Reben 30 bis über 55 Jahre alt sind. „Sie wurzeln tiefer, kommen daher besser mit mangelnder Feuchtigkeit klar. Dadurch steigt auch die Qualität“ betont der Jungwinzer. Das harmonische Wachstum der alten Reben sorge für unglaublich ausgewogene Weine, dafür nehme man gerne in Kauf, dass der Ertrag sinke. Schade, ist doch das Weingut für charakterstarke, kräftige Weine bekannt, von denen man sich gerne ein Glas mehr einschenkt.
Rund 15 verschiedene Rebsorten wachsen auf den zirka 12 Hektar betriebenen Weinbergen, der Löwenanteil liegt dabei beim Silvaner. Alleinstellungsmerkmal in der Region ist sicherlich die alte Rebsorte „Kanzler“ eine Rarität, aus der fruchtige, aromatische und hochwertige Weine entstehen.
Wenn die letzten Trauben von den Rebstöcken geschnitten sind, ziehen die Melber´s mit der „Letzten Fuhre“ durch Rödelsee, dies ist in Franken eine alte Tradition.
Michael Melber liebt die Geselligkeit, die er in Zusammenhang mit Wein als eine ganz
Eigentümliche erlebt. „Mit Wein entstehen ganz andere Gespräche und Stimmungen, als dies beispielsweise mit Bier oder Hochprozentigem der Fall ist. Wein ist ein toller Geschichtenerzähler und nur der Wein erlaubt dem Menschen, den Geschmack der Erde zu verstehen“ meint Michael.
Text: Timo Lechner, Fotos: studio zudem
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